
Bedeutung von Patch Management in der OT
Bedeutung von Patch Management in der OT
In der Operational Technology (OT), insbesondere im Bereich kritischer Infrastrukturen wie der Energieversorgung und dem öffentlichen Nahverkehr, ist ein vorausschauendes und proaktives Patch Management unverzichtbar. Es garantiert nicht nur die technische Sicherheit und ununterbrochene Verfügbarkeit der Systeme, sondern erfüllt gleichzeitig auch zwingende regulatorische und normative Anforderungen.
Strategie und systematische Tests
Zentrale Grundlage eines erfolgreichen Patch Managements ist eine durchdachte Strategie, welche die systematische Prüfung und zeitgerechte Anwendung von Software-Updates vorsieht. Besonders die frühzeitige Erprobung neuer Software-Patches in dedizierten Testanlagen spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Diese Testumgebungen ermöglichen realitätsnahe Simulationen, in denen Kompatibilität, Funktionalität und insbesondere Sicherheitsauswirkungen der Patches intensiv geprüft werden. So können Fehler oder unerwünschte Nebeneffekte erkannt und adressiert werden, bevor sie Auswirkungen auf den produktiven Betrieb entfalten.
Systematische Systemtests helfen dabei, mögliche Wechselwirkungen mit bestehenden Anwendungen und Betriebssystemen transparent zu machen. Ein klar definierter und dokumentierter Freigabeprozess für jeden Patch erhöht nicht nur die Betriebssicherheit, sondern minimiert auch operative Risiken, reduziert ungeplante Stillstandszeiten und sichert somit den kontinuierlichen Betrieb kritischer Anlagen.
Regulatorische Vorgaben: NIS2-Richtlinie
Regulatorische Anforderungen spielen im Bereich des OT-Patch Managements eine entscheidende Rolle. Die NIS2-Richtlinie der Europäischen Union, die auf eine erhöhte Resilienz kritischer Infrastrukturen abzielt, fordert explizit ein proaktives und systematisches Patch Management. Laut Artikel 21 der NIS2-Richtlinie müssen Unternehmen sicherstellen, dass „angemessene Maßnahmen zum Risikomanagement ergriffen werden, einschließlich der Anwendung von Sicherheitsupdates (Patches) zur rechtzeitigen Behebung bekannter Schwachstellen". Unternehmen müssen außerdem in der Lage sein, nachzuweisen, dass sie Sicherheitslücken frühzeitig erkennen und effektiv beheben.
Normative Vorgaben: IEC 62443
Die Norm IEC 62443 ergänzt dies mit spezifischen Anforderungen für industrielle Automatisierungs- und Steuerungssysteme (IACS). Sie definiert klare Vorgaben bezüglich des Managements von Sicherheitsupdates und schreibt vor, dass Patches in einer sicheren und dokumentierten Art getestet und eingeführt werden müssen. So fordert die IEC 62443-2-3 beispielsweise ausdrücklich, dass „Patch Management-Prozesse etabliert und aufrechterhalten werden müssen, um sicherzustellen, dass Sicherheitslücken zeitnah identifiziert und geschlossen werden. Patches müssen vor ihrer Installation auf ihre Auswirkungen auf die Systemintegrität und Verfügbarkeit getestet werden“.
Rolle der SIEM-Systeme im Patch Management
Security Information and Event Management (SIEM)-Systeme spielen eine zentrale Rolle im Patch Management-Prozess. Diese Systeme sammeln und analysieren Sicherheitsereignisse in Echtzeit, erkennen Anomalien und ermöglichen die frühzeitige Identifikation von Schwachstellen, die durch Patches adressiert werden sollten. Ein effektives SIEM kann somit entscheidend zur zeitnahen und gezielten Priorisierung von Sicherheitsupdates beitragen, indem es Verantwortlichen fundierte und datenbasierte Entscheidungsgrundlagen bereitstellt.
Unterstützung durch ALPSCALE
Wir bei ALPSCALE begleiten und unterstützen Sie umfassend bei der Umsetzung dieser regulatorischen Vorgaben. Unsere Experten verfügen über tiefgehendes Wissen zu IT- und OT-Security, SCADA- und SPS-Programmierung sowie im Bereich Cloud-Technologien und Künstlicher Intelligenz (KI). So stellen wir sicher, dass Ihr Patch Management nicht nur technologisch auf höchstem Niveau umgesetzt wird, sondern auch regulatorischen Anforderungen umfassend gerecht wird. Mit ALPSCALE bleiben Ihre Systeme sicher, effektiv und vollständig normkonform.